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Kirchenglocken

Kirchenglocken erzählen eine Geschichte über ihre Herstellung, den Glockengießer, das Jahr ihres Gusses und ein religiöses Thema. Keine Glocke gleicht der anderen und jede Glocke hat ihren eigenen Klang. Wie viele Glocken die St. Moritz-Kirche ursprünglich hatte ist nicht bekannt. Erstmals schriftlich nachweisbar ist eine Glocke, die 1480 gegossen wurde, eine weitere von 1591 trug die Inschrift „verbum domini manet in aeternum“.1 Beide Glocken hat man leider 1876 umgegossen,2 doch damit nicht genug. Mit dem Erlass vom Frühjahr 1917 waren alle Kirchengemeinden im Deutschen Reich aufgefordert, eine Auflistung ihrer Bronzeglocken bereitzustellen und diese mussten dann je nach kunsthistorischem Wert abgeliefert werden. Mindestens eine Glocke durfte jede Kirche behalten.3 Dieses Schicksal ereilte auch die St. Moritz-Kirche, drei Glocken mussten abgeliefert werden und die vierte, die kleinste verblieb in der Kirche.4 Aus Kirchenglocken wurden Granaten! Drei neue mit Eichenlaub bekränzte Bronzeglocken lieferte im Frühjahr 1927 die Fa. M & H Ohlsen aus Lübeck. Doch sie sollten nicht lange in unserer Kirche verbleiben. Im Zweiten Weltkrieg, wohl im Frühjahr 1941, mussten wiederum drei Bronzeglocken abgeliefert werden, die kleinste Glocke durfte als Läuteglocke hängen bleiben.5 Erst am Pfingstmontag 1956 konnte die Kirchengemeinde die feierliche Glockenweihe von vier neuen Stahlglocken durch Bischof Dibelius begehen, die bis heute in der Kirche hängen. 

 

Derzeit wird im Zuge der Turmsanierung auch ein Glockenwechsel angestrebt, die momentan im Dienst stehenden Glocken sollen aus Altersgründen durch Bronzeglocken ersetzt werden.


Historische Kirchenglocken

Kirchenglocken

 

 


1.verbum domini manet in aeternum = Das Wort des Herrn bleibt für immer

2.Willy Spatz „Der Teltow“, 3. Teil, Berlin 1912, Druck und Verlag Rob. Rohde, Berlin S. 198

3.https://www.welt.de/geschichte/article165735181/Erster-Weltkrieg-Als-Kirchenglocken-zu-toedlichen-Granaten-wurden.html

4.Wilhelm Reichner „Wanderungen durch den Teltow“, 1. Teil, Verlag Robert Rohde, Berlin 1925

5.https://www.katholisch.de/artikel/18653-kirchenglocken-fuer-hitler 

 

Fotos: Heimatverein Mittenwalde e.V.